Premiere am 30. Juni 2017 / im Theater der Keller
Produktion: Theater TKO
Regie, Dramaturgie, Choreographie: Nada Kokotovic
Kostüme: Joanna Rybacka
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Iris Pinkepank
Es spielen: Nathalie Forester, Nedjo Osman
Es tanzen: Bibiana Jimenez, Phuong Tuong
Prinzessinnen – in ihrer mädchen- und kindhaften Zwischennatur – sind tatsächlich Untote. Einerseits sind es moderne Prinzessinnen unserer Gesellschaft wie Lady Diana Spencer oder Jackie Kennedy Onassis, und andererseits mythische Prinzessinnen aus dem Panorama der Volksmärchentradition wie Schneewittchen, Dornröschen und Rosamunde. In beiden Fällen arbeiten wir mit dem Instrumentarium der Dekonstruktion, um diesen realen wie irrealen Gestalten eine postmoderne Dimension zu geben.
Prinzessinnen werden zu emanzipierten Frauen, wenn sie ihre Stimme gegen die männliche Reduzierung des Frauseins erheben und den eigenen Tod als Befreiungsmittel anrufen. Sie wollen kein leeres Werbeplakat mehr sein, sondern sprechende Wesen, die mit dem Anderen, dem Mann, ein gleichwertiges Gespräch führen, ohne aber ihre einstige, dem Mann untergeordnete Lage, zu vergessen oder zu verleugnen.
Prinzessinnen sind Schlafwandler-Figuren, die zwischen Schlaf und Wache leben. Noch wollen sie sich an ihre Vergangenheit als mythische Archetype in dem männlichen Imaginationspanorama erinnern. Denn es ist dieser latenten immanenten Erinnerung zu verdanken, dass sie ihre Stärke als Emanzen finden können. Die gesellschaftliche bzw. männliche Karnevalisierung der Frau, d.h. das Spielen mit ihrem Körper und ihrem Bild sowie die Identifizierung mit ihren Kleidern und ihrem Aussehen, bezeichnen die weibliche Welt als „ein Schattenreich, ein unendliches Noch-Nicht und bald darauf ein Nicht-Mehr“.
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