Familiengeschichten,
Belgrad

von Biljana Srbljanovic

aus dem Serbischen übersetzt
von Mirjana und Klaus Wittmann

26.01.2007
Theater Tiefrot Köln

Regie, Bühne: Nada Kokotovic
Kostüme: Dana Horvat-Schaller
Musik: Alexandra Holtsch
Assistenz: Marina Jung

Es spielen: Zeljka Basic-Savic, Kruna Savic, Nedjo Osman, Mirsad Osman

In der Aufführung wird Deutsch und Serbisch gesprochen


Überall lauert Gefahr, auch am Mittagstisch. Der renitente Sohn verweigert die Suppe, der Vater bricht handgreiflich den Widerstand des Sohnes. Nadezda, ein verängstigtes, stummes Mädchen, das der Familie ins Gehege kommt, wird von der Mutter zum gehorsamen Hündchen domestiziert. Nadezda winselt und jault, als der Sohn, der die versprochenen Turnschuhe nicht bekommen soll, sich das Geld vom Vater klaut und die schlafenden Eltern mit Benzin übergießt. ...

Es sind vier Kinder aus der Mittelklasse, die mit solchen Familiengeschichten den zermürbenden Alltag im postkommunistischen Belgrad reflektieren, auf einem Kinderspielplatz, vor der Trash- Kulisse einer Vorstadtsiedlung. In improvisierten Szenen geht es immer wieder um Egoismus und Duckmäusertum, um Verrat und Hass auf alles Fremde. Der Krieg ist vorbei, aber er hat sich in die Herzen und Hirne eingenistet.

Biljana Srbljanovic nutzt eine erprobte dramaturgische Konstellation: erwachsene Schauspieler spielen Kinder, die Erwachsene spielen. So ergeben sich vielfache Brechungen von Wirklichkeit, verändern sich auch kindliche Balgereien zu surrealen Bildern. Gegenläufig zu den Familienszenen mit ihren wiederholten Tötungen des Elternpaares erwächst aus den Begegnungen zwischen dem an die Kette gelegten Mädchen und dem rüden Sohn eine verzweifelte Liebesgeschichte.

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